Kraftwerke in Küstennähe nutzen vielfach Meerwasser für ihr Kühlsystem. Es durchläuft vor dem Eintritt in den Kreislauf eine aufwendige Filterung, um Schäden an der Anlage durch Rückstände zu verhindern. Für einen zuverlässigen Betrieb müssen Filter für Kühlwasser aus dem Meer daher kontinuierlich überwacht werden. Für diese Aufgabe haben sich Differenzdrucktransmitter bewährt. TEST

Das Meer ist eine unerschöpfliche Ressource für die Kühlprozesse in Kraftwerken. Pumpen fördern täglich zigtausende Kubikmeter Wasser in die Kreisläufe. Diese Flut schwemmt zudem Steine, Sand, Muscheln und Kunststoffabfälle an. Filter fangen diese Materialien ab. Ihre Siebe müssen folglich einen dauerhaften Schutz bieten. Das gilt nicht nur für Festkörper: Filter für Kühlwasser aus dem Meer sollten ebenfalls einem Muschellarvenbefall in der Anlage vorbeugen.

Angesichts ihrer Aufgabe müssen die Filtersiebe entsprechend feinporig ausgeführt sein. Sie können sich deshalb leicht zusetzen. Die Messung des Differenzdrucks an den Sieben gibt einen unmissverständlichen Aufschluss über den Grad ihrer Verschmutzung. Bei Erreichen eines definierten Grenzwerts setzt ein Spülvorgang ein, der die Siebe zügig von den Ablagerungen befreit.

Filter für Kühlwasser aus dem Meer benötigen robuste Differenzdruckgeräte für die Sieb-Kontrolle, die dem Salzgehalt des Wassers dauerhaft widerstehen können. Ein Filter-Hersteller setzt hierfür entsprechend spezifizierte Differenzdrucktransmitter des Typs DPT-20 von WIKA ein. Die Prozessadaption der beiden Druckmessstellen erfolgt über Druckmittler Typ 990.28 aus 316L-Edelstahl. Deren medienberührte Bauteile, also die Membran und die Dichtefläche, sind jedoch in Hastelloy C276 ausgeführt. Dieser Sonderwerkstoff gewährleistet die gewünschte Langlebigkeit der Instrumentierung. 

Die Druckmittler übertragen den Druck jeweils über eine 2,5 Meter lange Kapillarleitung an die Transmitter, die ihn in ein 4 … 20 mA-Ausgangssignal umwandeln und per HART®-Protokoll übermitteln. Die Messgeräte arbeiten im vorgegebenen Messbereich von -500…+500 mbar mit einer Genauigkeit von 0,1 Prozent der Spanne. Diese Leistungsfähigkeit ermöglicht den Kraftwerksbetreibern einen dauerhaft zuverlässigen Filterbetrieb.

Den Zuschlag für den Auftrag des Filter-Herstellers erhielt WIKA nicht allein wegen der messtechnischen Qualität der Instrumentierung: Trotz einer Frist von nur fünf Wochen traf die komplette Lieferung der anforderungsgemäß spezifizierten Geräte pünktlich beim Kunden ein.  

Hinweis:
Auf der WIKA-Webseite erhalten Sie weitergehende Informationen zum Differenzdrucktransmitter Typ DPT-20 sowie zum Druckmittler Typ 990.28. Dort finden Sie auch einen Überblick über weitere Messlösungen für die Bereiche „Energieerzeugung“ und „Wasser und Abwasser“. Sollten Sie darüber hinaus noch Fragen haben, steht Ihnen Ihr Ansprechpartner gern zur Verfügung.    

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